Mittwoch, 14. Oktober 2009

Schlaflose Nacht

Letzten Monat gab es in Madrid eine Veranstaltung unter diesem Namen. Bei der „Noche en blanco“ fanden überall in der Stadt die ganze Nacht Veranstaltungen statt. Viele Museen und Ausstellungen konnten besucht werden und die Gran Via wurde durch eine farbige Installation ins rechte Licht gerückt.
An den restlichen 364 Tagen im Jahr kann in Madrid zwar nicht auf für Autos gesperrten Straßen getanzt werden, aber weniger schlaflos sind diese Nächte trotzdem nicht. Die spanische Hauptstadt geht im wahrsten Sinne des Wortes nie schlafen. Dies hängt sicherlich auch mit der spanischen Lebensweise zusammen. Zu Abend gegessen wird erst ab 21 Uhr und wer tanzen geht schwingt frühestens um zwei Uhr das Bein. Da stört es auch niemanden, dass die Metro zwischen eins und sechs Uhr in der Frühe geschlossen ist. Wenn in den Discos das Licht angeht, kann man an der nächsten Ecke noch gemütlich eine heiße Schokolade und Churros zu sich nehmen, bevor man dann lange nach Tagesanbruch ins Bett fällt.
Die letzte Bar hat in Madrid noch nicht zu gemacht, da öffnet das erste Café schon wieder.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Straßenmusik

„Sei Faul, Sei Glücklich, Sei Dich Selbst !!!“

Wie in den meisten Großstädten wird man auch in Madrid immer wieder um Geld gebeten.
Ein alter Mann der kaum noch laufen kann aber auf seinem buckligen Rücken ein Packet mit sich herumträgt, Frauen mit kleinen Kindern auf dem Schoß und ein Mann ohne Arme, der den Spendenbecher mit dem Mund schüttelt, machen auf sich aufmerksam.
Neben dem Elend gibt es aber auch Bettler, die besonders kreativ mit ihrer Art des „Geldverdienens“ umgehen. Die Lazy Beggers bieten mit ihren Schildern hinter den verschiedenen Spendenbechern die Möglichkeit selbst zu entscheiden, in welchen Belangen man sie unterstützen will. Dabei machen die Bettler keinen Held daraus, dass es vor allem um Alkohol und Drogen geht. Immer wieder bleiben deshalb Touristen verwundert und belustigt stehen. Die gewitzten Bettler grinsen dann, lassen sich gerne fotografieren und weil Öffentlichkeitsarbeit gewissermaßen ihr Job ist, haben sie sogar eine eigene Homepage eingerichtet – schließlich können sich selbst Bettler den neuen Technologien des 21. Jahrhunderts nicht verschließen.

Sonntag, 4. Oktober 2009