Donnerstag, 28. Januar 2010

In eigener Sache

Es ist schon komisch, da will man unbedingt ins Ausland, mal ein Weilchen Abstand von den altbekannten Dingen und Menschen nehmen und genau dann ist doch der Kontakt (zumindest zu einigen Menschen) ploetzlich besonders eng. Ich merke es immer wieder, wenn ich in fremden Laendern verweile, dass ich trotz der geografischen Entfernung meiner Familie besonders nahe bin. Ich schreibe Mails, Kurznachrichten und telefoniere stundenlang ueber skype. Gerade durch die vielen neuen Erfahrungen und aufregenden Erlebnisse merkt man auch immer wieder besonders deutlich, was man an seiner Heimat hat.
Und wie uns das Internet wunderbar vernetzt. 2001 noch, als ich in Neuseeland zur Schule ging, schrieb ich Briefe und telefonierte mit Billig-Vorwahlen am Telefon. Es war damals manchmal schade Erlebnisse und Gefuehle nicht direkt austauschen zu koennen. Was ich in meine Briefe schrieb lag meistens schon viele Tage in der Vergangenheit bis der Empfaenger es las.
Es ist ohne Zweifel schoen einen Brief zu bekommen, aber ich bin froh, dass es das Internet gibt.
Und jetzt ist es ploetzlich weg. Nein, natuerlich nicht wirklich: mein Laptop ist kaputt und ich habe zu Hause keinen Zugang mehr. Was eigentlich auch nicht besonders schlimm ist, da man heute ja fast an jeder Ecke im Internet surfen kann. So zum Beispiel auch an meiner Fakultaet. Aber es ist trotzdem ein komisches Gefuehl morgens nicht beim ersten Kaffee online die Nachrichten zu lesen, mittags nicht kurz mit jemand zu skypen und abends nicht die neuesten Beitraege in der ARD-Mediathek zu schauen.
Aber auch das ist eine Erfahrung. Vielleicht keine typisch spanische - obwohl, wenn ich daran denke, dass der Computerladen schon alleine fuer eine Fehleranalyse meines Geraetes 15 Tage braucht, dann vielleicht schon.
Jedenfalls muss auch dieser Blog unter meiner Laptop-Losigkeit leiden, aber vielleicht werde ich ab und an weiterschrieben und die Fotos dann einfach nachliefern.

Montag, 11. Januar 2010

Madrid erstarrt im Schnee


Es schneit. Schon ziert eine kleine Schicht Schnee Bäume, Straßen und Gebäude. Die Madrilenen sind aus dem Häuschen. Eine Kellnerin baut in kurzärmliger Arbeitskleidung vor ihrer Bar einen kleinen Schneemann. Kinder liefern sich auf dem Gehweg zwischen den Passanten eine Schneeballschlacht. Und eine alte Dame lässt eine Handvoll Schnee durch ihre Finger rieseln.
Überall sind die Menschen vom Schnee begeistert, aber sie sind nicht auf ihn vorbereitet. Schon nach einer Nacht, in der der Schnee die Stadt mit einer nur wenigen Zentimeter dicken Schicht überzogen hat, bricht das Chaos aus. Bürgersteige und selbst die großen Straßen sind nicht geräumt. Am Straßenrand stehen Autos die irgendwann in der Nacht nicht mehr weiter kamen. Die Schule fällt aus.
Anders als in Deutschland sind in Spanien die Hausbewohner nicht dafür verantwortlich den Schnee vor ihrer Haustür beiseite zu räumen. Die Arbeiterinnen und Arbeiter der Stadtverwaltung kommen mit dem Schneeschippen nicht hinterher. Zwischenzeitlich tritt der „winterliche Notfallplan“ Madrids in Kraft.
Der Stadt steht unterdessen auch das weiße Winterkleid sehr gut. Im gelben, warmen Licht der Straßenlaternen glitzern Schneeflocken, wo vor nur wenigen Wochen noch Menschen bei einem Glas Wein den Feierabend haben ausklingen lassen. Aber schon nach einem Tag ist der Schnee wieder geschmolzen und Madrid zurück in der Normalität.

Sonntag, 3. Januar 2010

Trauben, Lichtershow und viele Menschen - Madrid begrüßt 2010

Ein kleiner Eindruck für alle die das neue Jahr nicht in Madrid begrüßen konnten.